Südthüringer entdecken zentrales Aktendepot der Zentralstelle für Räumgut

Geschichte wurde geschrieben an jenem winterlichen Märzabend des Jahres 2013. Der in grossen Flocken fallende Schnee lag wie ein dumpfer Mantel auf der Szenerie des Abends.

Routinemässig wurde von Mitarbeitern der Kampfmittelräumung die Öffnung der von der Südthüringer Jonastalgesellschaft für Bernsteinzimmerforschung (STJGFB) gefundenen Örtlichkeit vorbereitet und das Objekt im Hinblick auf verborgene Sprengfallen untersucht.

Um 19.45 Uhr war es dann so weit. Nach mehr als tausend Stunden Arbeit öffnete sich die Druckluftür zur bisher verborgenen Untertageanlage. Den Hauch der Geschichte spürend drang das Explorationsteam in die mythologisch angehauchte Dunkelheit.

Leider bleibt festzustellen, dass das Expertenteam der Südthüringer Jonastalgesellschaft für Bernsteinzimmerforschung (STJGFB) zu Spät kam.

In den geschätzt 65 jeweils 20m² grossen Aktenräumen, die nach Richard Komissionen - Einlagerungsorten und Kulturgütern unterteilt sind, fanden sich lediglich leere Holzregale.

Dort aufgefundene Dokumentfragmente legen die Verbringung dieses für die Kulturgutbergung wichtigen Aktenbestandes durch SS Truppen in den letzten Tagen des Krieges in den Kyffhäuser nahe. Möglicherweise wurde das Objekt "Tannenberg" bedient.

Die vorgefundenen Regale sind solide aus Holz konstruiert und mit einer Dreiecksnagelung versehen. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt, wie mit diesem wichtigen Regalfund, in dem sich sicherlich einmal die geheimen Bernsteinzimmerverlagerungsakten befunden haben, umgegangen wird.

Kontrovers erörtert wird bisher die aktive Nachnutzung im Rahmen der Forschung ebenso wie eine Übergabe der aufgefundenen Objekte in das deutsche Historische Museum.

Eine kommerzielle Verwendung in Form von Verkaufsaktivitäten an interessierte Sucher sei, so ein Sprecher der an der Aktion Beteiligten "ausgeschlossen".